Erneut Rekordergebnisse bei den Stormarner Störchen !

Mit 49 Storchenpaaren begann die Storchensaison 2023 mit 4 Paaren mehr als im letzten Jahr mit einem neuen Jahrhundertrekord. Der bisherige Rekord von 2021 mit 48 Paaren wurde damit eingestellt.

In diesem Jahr gibt es allerdings nicht nur bei den Storchenpaaren einen neuen Jahrhundertrekord, sondern auch beim Nachwuchs. Mit 79 Jungen (Vorjahr 72) sind in Stormarn so viele Junge groß geworden wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen und das, obwohl der Bruterfolg von 1,6 Jungen pro Storchenpaar lediglich erneut durchschnittlich war.

Das Storchenjahr begann zunächst optimal. Viele Störche hatten auf ihre Nester zurück gefunden. In den ersten Lebenswochen passte das durchwachsene Wetter und es gab genug Regenwürmer für den geschlüpften Nachwuchs. Probleme gab es dann mit der sehr heißen und trockenen Phase im Mai und Juni. Für die Spätbrüter, deren Junge erst Mitte / Ende Mai geschlüpft waren, gab es nicht genug Regenwürmer. Das führte unweigerlich zu Verlusten.

Die Storchenpflegestation im Wildpark Eekholt musste in diesem auch mehrfach aufgesucht werden. In Neritz mussten die beiden Jungen aus dem Nest entnommen werden, nachdem ein Altstorch tödlich verunglückt war und der verbleibende Storch die beiden Jungen nicht durchgebracht hätte. Beide wurde in der Pflegestation des Wildparks Eekholt betreut und inzwischen ausgewildert. Nicht soviel Glück hatten dagegen die frisch geschlüpften Jungstörche in Stellau. Ein Altstorch war gegen eine Stromleitung geflogen und gestorben. Bis es gelungen war den toten Altstorch einem Nest zuzuordnen waren die sehr kleinen Jungen bereits gestorben. Auch einer der Tremsbüttler Störche ist nach einer Kollision mit der Oberleitung der DB zwischen Bargteheide und Bad Oldesloe umgekommen. Ein abgestürzter Jungstorch aus Grönwohld wurde von den Storchenbetreuern nach Eekholt gebracht und ein Altstorch in Zarpen aus einem Güllebehälter gefischt, gewaschen und gefönt, beide überlebten.

 

Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Storchenpaare in Zarpen, Grande, Eichede, Bargfeld-Stegen Hartwigsahl, Poggensee, Bargteheide bei Andresen und auch Hoisdorf. In dem Nest auf dem Bauernhaus in Hoisdorf sind von 1971 bis 2000 insgesamt 50 Junge groß geworden. Danach war das Nest verwaist. Die Eigentümerfamilie hat sich aber nicht entmutigen lassen und das Nest regelmäßig wieder hergerichtet. In diesem Jahr wurde die Ausdauer mit einem Storchenpaar belohnt. Von zwei Jungen ist eines flügge geworden.

Und so sehen die einzelnen Nachwuchszahlen aus:

Bargfeld-Stegen Hartwigsahl 2, Bargfeld-Stegen Tonnenteich 2, Bargfeld-Stegen Mittelweg 0 und 1, Bargfeld-Stegen Wilhelmshöhe 1, Bargfeld-Stegen Elmenhorster Str. 2 u. 3, Bargteheide Andresen 0, Bünningstedt 0, Braak Hof Adolf 2, Delingsdorf 1, Eichede 1, Fischbek-Mönkenbrook 2, Grande 4, Grönwohld 1, Groß Barnitz 0, Hammoor 2, Heilshoop 3, Hoisdorf 1,  Jersbek Lange Reihe 2, Jersbek Hartwigsahler Weg 2, Klein Wesenberg 1, Köthel 2, Kronshorst 2 und 3, Langelohe 1, Lasbek-Dorf  3, Lütjensee 0,   Meddewarde 1, Meilsdorf 3, Mollhagen 1, Neritz (2), Papendorf 2, Poggensee 0, Rethwischfeld 1, Rümpel 3, Seefeld 2, Sprenge 2, Stellau 0, Stemwarde 3, Sühlen 4, Tangstedt Wilstedt 3, Tangstedt Fahrenhorst 0, Todendorf 2, Tremsbüttel 0, Vinzier 2, Westerau 2, Wiemerskamp 2, Zarpen 2

 

Die durch die NABU-Storchengebietsbetreuer jährliche durchgeführte Kontroll- und Instandhaltungstour der Storchennester findet voraussichtlich am 16.09. statt. Bei der mit finanzieller Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn durchgeführten Tour werden wieder etwa 10 – 15 Storchennester kontrolliert und gereinigt bzw. saniert. Dabei wird im Abstand von 3 Jahren das stark verdichtete Nistmaterial von den Horsten abgetragen und mit Holzhackschnitzeln wieder aufgefüllt, wodurch Nässe in den Nestern besser abgeleitet wird. Außerdem wird die Unterkonstruktion auf Tragfähigkeit überprüft und es werden eingeschleppte Fremdkörper wie Plastikfolie und Schnüre entfernt, die eine Gefahr für die Störche darstellen könnten.

Das Storchenbetreuerteam des NABU Bad Oldesloe

Andreas Hack, Helmut Wolek, Jörg Döscher, Reinhard Seick